1. Verdauung

Liegt das Kind auf dem Bauch, können sich durch den Druck darauf Blähungen lösen und die Verdauung wird gefördert. Durch reflektorische Reaktionen trainiert hier das Kind seine Bauchmuskeln und stabilisiert damit auch das Verdauungssystem von außen.

2. Kopfkontrolle

Sie ist für die Entwicklung der Sinnesorgane wichtig. Die Augen und Ohren stellen sich in einer Achse im Raum ein. Sie trainieren damit den Gleichgewichtssinn, der nötig für eine gute motorische Entwicklung ist.

3. Kopfform

Durch den Zug der Nackenmuskeln am Kopf in Bauchlage wird die Symmetrie der Kopfform unterstützt. In Rückenlage tendiert der noch weiche Schädel schnell zu Verformungen, besonders wenn das Kind eine Lieblingsseite hat, dann entsteht schnell eine Plagiocephalie.

4. Augenentwicklung

In Bauchlage hat der Kopf einen optimalen Abstand zum Boden um die Augen zu trainieren. Hier können Gegenstände gut erkannt werden und das Kind ist motiviert sie sich anzusehen. So werden nicht nur die Augenmuskeln optimal genutzt, weiter fängt das Kind an nach Gegenständen zu greifen und spielen. Das ist eine tolle Voraussetzung für die weitere motorische Entwicklung.

5. Gleichgewichts

Da das Baby in Bauchlage einen größeren Bewegungsradius des Kopfes hat als in Rückenlage wird hier das Gleichgewicht mehr stimuliert. Die verschiedenen Kopfstellungen werden ständig mit dem Nervensystem abgeglichen.

6. Aufrichtung

Die Bauchlage fördert die Kopfkontrolle und die Muskelkettenaktivierung der Bauch- und der Rückenseite. Es hat hier die besten Vorraussetzungen genügend Kraft und Gleichgewichtssinn zu entwickeln um sich gegen die Schwerkraft Stück für Stück aufrichten zu können.

7. Mundschluss

Durch die muskuläre Stabilisierung des Rumpfes in Bauchlage erhöht das Kind seinen muskulären Tonus, davon profitiert auch die Mund und Zungenmuskulatur und der Mund schließt sich automatisch.

8. Atemwege

In der Bauchlage kann sich der Brustkorb öffnen und das Zwerchfell entspannen. Das Kind kann tiefer durchatmen. Das kann Atemwegsinfekte und Schlafstörungen lindern.

Ist ihr Kind wach, legen sie es 20x am Tag auf den Bauch, auch wenn es am Anfang nur ein kurzer Moment ist. Schläft ihr Kind, legen sie es auf den Rücken. Fangen sie schon zeitig an. Kinder, die erst nach einigen Monaten auf den Bauch gelegt werden protestieren Anfangs erst viel, da sie nur wenig Muskulatur für die Bauchlage aufgebaut haben und sie da sehr anstrengt.

Wie lange sollte ein Kind in der Bauchlage aushalten?

  • 1.-2. Monat: 20-30 Sekunden
  • 3.-6. Monat: mehrere Minuten
  • ab dem 6. Monat: die Hälfte der Wachphasen in Bauchlage